Deutsch ist eine vielseitige Sprache. Vielseitiger als uns womöglich auf den ersten Blick bewusst ist. Wusstet ihr, dass in Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und Österreich Deutsch offizielle Amtssprache ist? Aber auch in Teilen von Belgien, Frankreich und Italien gibt es deutschsprachige Gemeinden. Die Liste von Ländern, in denen Deutsch gesprochen wird, ist noch lange nicht vollzählig.
Wenn in so vielen Ländern Deutsch gesprochen wird, überrascht es nicht, dass die Sprache von Land zu Land variiert. Es gibt nicht das eine richtige Deutsch (selbst die Grammatik, von der uns in der Schule immer wieder eingeschärft wird, es gäbe klare Regeln, kennt Unterschiede), abhängig davon, in welchem Land wir leben, wachsen wir überwiegend mit der bundesdeutschen oder österreichischen Standardsprache oder dem Schweizer Standarddeutsch auf.
Keine dieser Standardvarietäten der deutschen Sprache ist »richtiger« als die andere, denn, wie der Name schon sagt, ist sie Standard für die Sprecher*innen im jeweiligen Land. Für Personen aus anderen Ländern können sich gewisse Wörter oder grammatikalische Konstruktionen »falsch« anhören, weil sie dem eigenen Standard nicht entsprechen und ungewohnt sind. Im ersten Augenblick ist die Irritation groß, doch im nächsten Moment wird bewusst, wie vielfältig die deutsche Sprache ist.
Die YA Urban Fantasy Serie »Perfaectas Prophezeiung« beginnt in Wien, da liegt es auf der Hand, dass Amanda und ihre Freund*innen das österreichische Hochdeutsch (oder eben Abwandlungen davon, Dialekte sind nochmal eine Nummer für sich) sprechen. Während des Schreibens des ersten Bandes war es eine Gratwanderung, zu entscheiden, ob ich die österreichische oder bundesdeutsche Variante wähle. (Das klingt jetzt viel einfacher, als der Entscheidungsprozess tatsächlich war. Es gibt selten nur zwei Optionen, die Möglichkeiten der deutschen Sprache sind schier unmöglich.) Es gibt sogar eine eigene Bezeichnung für Ausdrücke, die überwiegend in Österreich verwendet werden – Austriazismus.
Zurück zu der Frage, ob ich dem österreichischen Deutsch treu bleibe und Austrizismen verwende oder mit dem Bundesdeutschen flirte. Natürlich will ich, dass meine Bücher von möglichst vielen Leuten gelesen werden und Fakt ist nun mal, dass Deutschland mehr Einwohner*innen als Österreich und die Schweiz zusammen hat. Rein marketingtechnisch gesehen, sollte sich die Frage leicht beantworten lassen.
Fakt ist aber auch, dass ich eine Verantwortung meiner Figuren gegenüber habe – ein Großteil davon ist in Wien groß geworden, leibt und lebt in der Stadt. Beim Lesen sollte man das nicht nur merken, weil hin und wieder der Stadtname fällt, sondern weil die Art der Figuren, zu empfinden und wahrzunehmen, für sich spricht (habt ihr das Wortspiel bemerkt? :D). Es ist also auch eine Frage der Authentizität, was für eine Sprache ich verwende. Ob ich die Bezeichnung »Mistkübel« oder »Mülleimer« verwende, ob ich das Perfekt von stehen, sitzen, liegen mit »sein« oder »haben« bilde.
Bereitet euch darauf vor, in »Perfaectas Prophezeiung« nicht nur neue Welten und alte Mythen kennenzulernen, sondern auch in Wiens Atmosphäre einzutauchen und österreichisches Deutsch besser kennenzulernen. Begebt euch auf die Suche nach der Antwort, was hinter Perfaectas Prophezeiung steckt und findet den ein oder anderen Austriazismus. 😉
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